Fruktoseintoleranz – Meine Geschichte

Meine Geschichte

Bis ins Jahr 2015 waren mir die Begriffe „Intoleranz“, „Allergie“ oder sonstige Unverträglichkeiten völlig fremd. Ich konnte essen was ich wollte und achtete bei Gerichten einzig und allein darauf, ob sie mir schmeckten und ob ich gerade Lust drauf hatte. Gesunde Ernährung? Naja. Zwei Stück Nutellabrot waren für über ein Jahr mein tägliches Frühstück. Da das einzig positive an Nutella aber nur der Geschmack ist, wollte ich meine Frühstückgewohnheiten ändern. Denn Nutella kann auf Dauer einfach nicht gesund sein. Also beschloss ich, mich auf sanfte Weise von meinem geliebten Zuckerschock zu entfernen und futterte nur mehr ein Nutella Brot und aß statt dem zweiten einen Apfel. Macht auch satt, ist aber tausend Mal gesünder. Ungefähr ein Monat zog ich mein Frühstück auf diese Weise durch und war zwar mit dem Apfel nicht sonderlich happy, aber immerhin tat ich ja was für meine Gesundheit. Dachte ich. Denn eines morgens wurde ich mit Bauchschmerzen gequält. Gut wird wohl eine Magenverstimmung oder ähnliches sein. Kann ja mal passieren, dass man etwas gegessen hat, das einem nicht sonderlich bekommt. Doch einige Tage vergingen und ich spürte keine Besserung, trotz Schonkost (Reis und Zwieback…). Äpfel aß ich seit einiger Zeit keine mehr, das Nutella hatte ich ganz weg gelassen und sonst nahm ich eigentlich das gleiche wie sonst auch zu mir. Langsam wusste ich, dass etwas nicht so ganz stimmen kann, da mein Körper eigentlich immer sehr unkompliziert war und ich mir einfach nicht erklären konnte, was da plötzlich vor sich ging. So begann ein kleiner Ärztemarathon. Ich hatte weder irgendwelche Viren, bin nicht Histaminintollerant, noch auf sonstige Lebensmittel allergisch. Schlussendlich blieben nur mehr zwei Tests übrig: der Laktose- und Fruktoseintoleranz Test. Ich entschied mich den Laktosetest als erstes hinter mich zu bringen, da ich überhaupt kein Obst mehr aß und deshalb sicher war, dass es Milchprodukte waren, die mir nicht bekommen. Doch Fehlanzeige. Dem Fruktosetest stand ich etwas skeptisch gegenüber – wieso sollte dieser Test positiv sein, wenn ich kein Obst zu mir nahm aber es mir trotzdem nicht immer gut ging? Die Dame im Allergiezentrum drückte mir Informationen zur Fruktoseintoleranz in die Hand und meinte ich solle die Tabellen der Lebensmittel, die man bei Fruktoseintoleranz nicht verträgt durchlesen – man verträgt mehr nicht als man denkt. Ich braucht nicht sehr weit zu lesen bis mir klar wurde, dass ich fruktoseintolerant sein musste. Zwar aß ich kein Obst, jedoch andere Dinge, die einem ebenfalls nicht bekommen, beinahe täglich: Zwiebel, Knoblauch, Balsamico Essig, Hummus, Honig –um nur ein paar zu nennen – …mindestens eines dieser Lebensmittel fand sich fast täglich auf meinem Teller. Also begann der Selbsttest. Ich aß einige Zeit nur Gebäck und Nudeln (Himmel auf Erden für mich) und schon nach drei Tagen merkte ich, dass mein Körper wieder dorthin kam, wie er sein sollte. Ich hatte weder Bauchschmerzen, noch sonstige Empfindlichkeiten. Ich konnte wieder essen, ohne mir Gedanken darüber zu machen. Ein Fruktose-Atemtest bestätitgte dies einige Wochen später. Ich bin leicht fruktoseintolerant und durch den übermäßigen Apfelkonsum, wurde die Intoleranz mehr oder weniger so richtig ausgelöst. Seit dem schaue ich bei jedem Restaurant-Besuch zweimal, welche Speise ich mir bestelle… Man kann die Intoleranz mit einer Kur wieder ganz gut in den Griff bekommen und ich merke auch immer ziemlich schnell, wenn ich einige Tage hintereinander darauf geachtet habe, was ich esse, dass es mir um einiges besser geht, aber ein Besuch bei einer Ernährungsberaterin und anschließend genauer Kur steht noch bevor. Zusätzlich gibt es (wie auch bei Laktoseintoleranz) Tabletten, die man vor dem Essen zu sich nehmen kann, auf die ich aber eigentlich nur in den wenigsten Fällen zurück greifen möchte. Ziel ist es, meinen Körper wieder zu entsensibilisieren und ihn keine Mimose mehr sein zu lassen.

Mein Rat

Im Nachhinein betrachtet ärgere ich mich ziemlich über mich selbst, nicht auf meinen Körper gehört zu haben. Ich mag Äpfel nicht sonderlich, kann mich aber damit anfreunden und hab mich im Prinzip deshalb für diese Obstsorte entschieden, da sie das ganze Jahr über verfügbar und bei der Lagerung sehr unkompliziert ist. Ich hab glaub ich noch nie einen Apfel gegessen einfach weil ich Lust drauf hatte – und das war in meinem Fall ein klares Zeichen. Auch auf so manch andere Lebensmittel, die ich jetzt nicht vertrage, konnte ich eigentlich schon immer verzichten. Ich war laut Allergiezentrum wohl schon immer leicht intolerant, da ich aber all die „bösen“ Lebensmittel nur in Maßen zu mir nahm, hatte dies keine großartigen Auswirkungen bei mir. Durch den übermäßigen Konsum von Äpfel hatte ich mir meine Probleme also selbst „gezüchtet“.

Was ich also allen auf den Weg geben möchte: Bevor ihr über eine Umstellung eurer Essensgewohnheiten nachdenkt, macht euch genaue Gedanken zu eurem Essverhalten. Wenn ihr schon merkt, dass ihr etwas vielleicht nicht ganz so gut vertragt, ihr aber eigentlich keine großen Probleme dadurch habt, hört auf euren Körper und macht womöglich Allergie-/Intolerenztests. Denn ist eine Intolereanz erst mal „da“, ist sie alles andere als nett. Ich hätte nie im Leben daran gedacht, plötzlich eine Lebensmittelintoleranz zu bekommen und es ist furchtbar nervig damit, auch wenn sie bei mir nur leicht ist.

Reissirup

Warum aber jetzt überhaupt das Bild mit Pancakes? In Pancakes hab ich mich erst vor einigen Monaten so richtig verliebt und steht total drauf mit Ahornsirup und Beeren. Beeren sind (gott. sei. dank.) bei Fruktoseintoleranz total harmlos, aber der super leckere Ahornsirup – der hat’s bauchwehtechnisch in sich. Da auch Honig aus besagten Gründen nicht geht und einfach alles andere nur halb so toll ist, hab ich nach einer Alternative gesucht. Und sie im Reformhaus gefunden. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie happy ich war, als ich zum ersten Mal Reissirup probiert habe und ihn auch noch super lecker fand! Schmeckt sehr ähnlich wie Honig und ist geschmacklich definitiv etwas, an das man sich gewöhnen kann (ok, nachdem man süchtig werden kann…).

Pancakes Rezept

Pancakes sind nicht nur super lecker, sondern auch mega easy in der Zubereitung. Die Pancakes auf den Bildern hab ich nach folgendem Rezept gemacht:

  • 150 g (Dinkelvollkorn) Mehl
  • eine Prise Salz
  • EL Backpulver
  • 225 ml Milch
  • 1 Ei
  • ca. 20-30 g Butter (zerlassen)

Alle Zutaten in eine Schüssel geben und zu einem glatten Teig verrühren. Eine Pfanne auf mittlerer Temperatur erhitzen und mit etwas Butter oder Pflanzenöl einfetten. Teig bei mittlerer Hitze in die Pfanne löffeln. Sobald kleine Luftblasen an die Oberseite steigen und die Ränder trocken sind, wenden und für ca. 1 Minute goldbraun backen. Voilà – schon sind die ersten Pancakes fertig. Anschließend noch mit Reissirup übergießen und genießen.

13 Kommentare zu „Fruktoseintoleranz – Meine Geschichte“

  1. Was du schreibst, hat mich berührt… Viele Mensche spüren leider nicht mehr, was ihnen gut tut und was nicht. Ich habe auch diese Erfahrung gemacht, dass ich erst später wusste, warum ich eigentlich etwas gern gegessen habe und warum anderes nicht. Warum kannst du Beeren essen, dort ist keine Fruktose enthalten?

    1. vielen dank, das freut mich sehr! man sollte wirklich viel mehr darauf hören, was der körper möchte (ich meinem fall war das eigentlich ganz einfach mit „keine lust drauf haben“) und bewusster mit nahrung umgehen. beeren haben so gut wie keine fruktose:) die ganze „bösen“ sind apfel+birne, was ich zb beides eigentlich nicht wirklich mag.

  2. Hey 🙂
    Ich habe auch eine Fruktoseintoleranz. Gleichzeitig kam leider auch noch Laktose und Sorbit dazu. Jetzt ist das ganz schon 2 Jahre her und mir gehts super und ich weiß mittlerweile, was ich essen darf und was nicht. Irgendwann bekommt man einfach ein Gefühl dafür, was der Körper mag und was nicht.

    Liebe Grüße und alles Gute 🙂
    Alyssa von http://anotherlovely.de

    1. na da hast du ja gleich den jackpot gezogen! aber wie du sagst, man lernt mit der zeit damit umzugehen, auch wenn ich’s zb in restaurants am mühsamsten finde. selbst kochen finde ich gar kein problem, ich muss eigentlich auch so gut wie nichts verzichten, wenn ich wirklich nur das essen, worauf ich lust hab

  3. Huhu! Die Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Es ist ca. 5 Jahre her, als ich plötzlich unter starken Magenschmerzen etc. litt. Nachdem ich es eine Zeit lang so probiert hatte (mit Schonkost etc.), die Beschwerden aber immer schlimmer wurden, begann der Ärztemarathon. Irgendwann musste ich zur Magenspiegelung, wo eine Magenschleimhautentzündung festgestellt wurde. Irgendwann (nach fast einem Jahr) wurde dann eine Fruktoseintoleranz festgestellt. Nach langem Verzicht und bei Bedarf Tabletten (zu diesem Zeitpunkt gab es ein Wundermittel aus Österreich), lebte ich ca. 3 Jahre mit der Intoleranz. Bis ich eines Tages zu einem Hautarzt wegen einem Ausschlag im Gesicht gegangen bin. Dieser hatte einen ganzheitlichen Ansatz und nannte sich „Umweltmediziner“. Ich hatte mir nichts weiter dabei gedacht und war ja nur wegen dem Ausschlag da. Nachdem er mich untersucht hatte, sagte er plötzlich: „Sie haben kein Haut-, sondern ein Darmproblem!“ Ich war völlig verdattert und erzählte daraufhin von der Intoleranz. Er hatte die Vermutung, dass meine Darmflora aus dem Gleichgewicht war, was im Endeffekt auch bestätigt wurde. Ich sollte einen Monat ein Pulverchen nehmen (Probiotik pur in meinem Fall) nehmen und gab mir Empfehlungen für die Ernährung. Ich merkte, wie es mir merklich besser ging und nahm noch einen weiteren Monat das Pulver. Seitdem bin ich beschwerdefrei und kann soviel Obst etc. essen, wie ich möchte. Meine Fruktoseintoleranz war bzw. ist so plötzlich verschwunden, wie sie gekommen ist!

    1. Vielen Dank für deinen Kommentar Steffi! Er macht mir Hoffnung, dass ich die Intoleranz auch richtig in den Griff oder am besten natürlich so wie du, wieder ganz weg bekomme. Und er bestärkt mich auch in meiner Vermutung, dass ich sie nicht schon immer hatte und ich nicht so damit leben muss (im Gegensatz zu der Meinung des Herrn, der mit mir die Tests im Allergiezentrum durchgeführt hat…) Gibt es deinen tollen Arzt noch bzw. wo wäre er zu finden? Ich weiß einfach schon von zu vielen Ärzten, dass sie nur Zeit, Nerven und Geld kosten aber leider nicht den richtigen Ansatz verfolgen.
      Lustig auch, dass du das mit der Haut sagst! Letztes Jahr (kurz nachdem das mit der Intoleranz sehr akut wurde) bekam ich zusätzlich an den Unterarmen und am Dekollete ein paar mal einen richtig argen Juckreiz. Meine Haut wurde rot, heiß und ich wusste nicht, wie ich mir helfen sollte. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich eine Intoleranz hatte, nur dass irgendwas nicht stimmt und bin wegen dem Juckreiz zu einer Hautärztin. Ich hab ihr generell meine Probleme erzählt und sie sagte nach ca. 5 minütigem Gespräch, dass ich ganz klar Neurodermitis hab! Was absoluter Schwachsinn ist. Weder hatte ich Juckreiz an den dafür typischen stellen, noch hatte ich in den 28Jahren meines Lebens zuvor Probleme in diese Richtung. Ich hatte den Juckreiz zwar nur insgesamt 3 Mal innerhalb von wenigen Tagen aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch an der Intoleranz gelegebn haben muss.
      Gratuliere dir auf alle Fälle, dass du sie wieder los wurdest und hoffe, sie kommt nicht wieder zurück!

  4. Was für ein gut geschriebener Post! Ich leide schon seit ich ein Kind bin an einer Milchallergie (nicht Intoleranz, bin leider richtig allergisch mit allem drum und dran :() und kann dir sehr gut nachfühlen. Hatte auch noch nie Interesse an Milchprodukten (ausser Schokolade 😉 ) – deshalb hat man mich irgendwann dann mal testen lassen.
    Heute ist es nicht mehr so schlimm zum Glück, ich höre jetzt einfach auch ganz genau drauf, was mein Körper mir sagt!
    Liebe Grüsse Mirjam // http://www.miiju.ch

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